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herauszuholen um die Katastrophe noch zu verhindern, aber das
Schiff wurde nicht einmal spürbar langsamer. Die NAUTILUS
wurde einfach gepackt, wie von einer unsichtbaren Riesenhand
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herumgewirbelt und dann ebenfalls in die Tiefe gerissen.
Mike schrie vor Angst und Schreck laut auf. Wie alle anderen
wurde er zu Boden geschleudert und schlitterte hilflos durch
den Raum, bis irgendetwas seinem unsanften Sturz ein Ende
setzte. Die NAUTILUS schwankte wild hin und her, drohte sich
zu überschlagen, richtete sich wieder auf und begann erneut zu
taumeln. Überall krachte und klirrte es. Glas zerbrach. Dinge
stürzten aus den Regalen und fielen zu Boden und der gesamte
Schiffsrumpf dröhnte und knirschte, als wäre die NAUTILUS
unter eine riesige Presse geraten, die sie zu zermalmen
versuchte. Trautman schrie irgendetwas, das im allgemeinen
Lärm und dem Chor der anderen gellenden Schreie einfach
unterging, versuchte sich auf Hände und Knie hochzustemmen
und wurde erneut zu Boden geworfen, und auch Mike schoss
ein zweites Mal quer durch den Salon, prallte hilflos gegen das
Fenster und schrie auf, als er spürte, wie heiß das Glas
geworden war. Gleißendes Licht strömte von draußen herein.
Irgendetwas schlug wie mit Hämmern auf den Rumpf des
Schiffes ein und für einen schrecklichen Moment erlosch das
Geräusch der Motoren um dann unregelmäßiger und lauter
wieder einzusetzen. Das grelle Licht draußen vor dem Fenster
wurde immer unerträglicher, sodass es Mike nicht mehr
möglich war, dorthin zu blicken, und er hörte ein furchtbares
Zischen, als wäre irgendwo eine Leitung geplatzt, aus der nun
Gas ausströmte - oder eine Schweißnaht, durch die Wasser unter
ungeheurem Druck in die NAUTILUS eindrang! Endlich verlor
das Stampfen und Beben des Bodens etwas von seiner Stärke.
Die NAUTILUS schüttelte sich noch immer und auch das
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Ächzen des überlasteten Rumpfes hielt an, aber es war jetzt
wenigstens nicht mehr so schlimm, dass sie sofort wieder von
den Füßen gerissen wurden, wenn sie versuchten sich
aufzurichten.
Trautman stemmte sich hastig auf Hände und Knie hoch und
wankte zu seinem Kontrollpult. Auch Mike, Juan und Ben
nahmen so schnell wie möglich ihre Plätze wieder ein. Keiner
von ihnen wagte es, zum Fenster zu sehen oder sich auch nur
um eines der zahllosen blinkenden, roten und orangefarbenen
Warnlichter zu kümmern. Nur Delamere blieb liegen, wo er
war, japste nach Luft und wimmerte vor Angst.
Mike blieb jedoch gar keine Zeit, sich um ihn zu kümmern. Er
hatte alle Hände voll damit zu tun, sich am Rand seines
Instrumentenpultes festzuklammern und Trautman und Juan
dabei zu helfen den Kurs der NAUTILUS zu stabilisieren. Alle
ihre Bemühungen schienen jedoch vergeblich zu sein. Das
Schiff zitterte und bebte weiter wild, das Schlagen und
Hämmern gegen den Rumpf hielt an und die Temperaturen
stiegen erbarmungslos. Und dann plötzlich war es vorbei. Die
NAUTILUS glitt wieder ruhig dahin, die furchtbaren Laute
hörten auf und selbst das lodernde weiße Licht vor dem Fenster
erlosch und wurde wieder rot; noch immer hell, noch immer in
der Farbe des Feuers, aber nicht mehr so unerträglich, dass es
wie mit Messern in seine Augen stach, wenn Mike hineinsah.
Und trotzdem wünschte er sich nach einer Sekunde, er hätte es
nicht getan.
Die NAUTILUS befand sich nicht mehr im freien Meer,
sondern trieb durch einen gewaltigen, unregelmäßig geformten
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Stollen aus Fels. Über ihr war kein Wasser, sondern nur Dampf
und Luft, die vor Hitze waberte, und auch das, worauf sie
schwamm, war kein Wasser.
Es war dunkelrote, zähflüssige Lava, die an der Oberfläche
immer wieder erstarrte, dann wieder zu Stücken zerbrach und
erneut schmolz. Hier und da trieben große Brocken sich
allmählich auflösenden Felsens an der Oberfläche dieses
Feuerflusses wie Eisschollen in einem tropischen Meer, die sich
in der Wärme auflösen. Flammenzungen loderten um die
NAUTILUS, manchmal so hoch, dass sie gegen die Decke des
Felsentunnels prallten, und immer wieder erzitterte das Schiff
unter dumpfen Schlägen, als würden Riesen mit unsichtbaren
Fäusten auf den Rumpf eindreschen.
»Großer Gott!«, keuchte Ben. »Was ist das? Wo ... sind wir
hier?«
Die Frage galt niemand Bestimmtem und er bekam auch keine
Antwort. Niemand war in der Lage zu antworten. Alle starrten
gebannt auf das unglaubliche Bild, das sich ihnen draußen bot.
Der Tunnel, durch den das Schiff glitt, begann sich ganz
allmählich zu verändern. Es wurde heller. Licht in allen nur
denkbaren Rot- und Gelbtönen brach sich an den
unregelmäßigen Wänden und ließ keinen anderen Gedanken
aufkommen als den an Hitze, Feuer und prasselnde Flammen.
»Was ist das?«, fragte Ben noch einmal. Er bekam auch jetzt
keine Antwort, gab sich aber diesmal nicht mit diesem
Schweigen zufrieden, sondern drehte sich mit einem Ruck
herum und blickte Delamere feindselig an. »Wo sind wir hier?«
»Ich hatte Recht«, murmelte der Belgier. Seine Stimme war
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fast nur ein Flüstern. Der Ausdruck maßlosen Schreckens war
von seinem Gesicht verschwunden und hatte dem der
Faszination Platz gemacht, die Mike noch mehr erschreckte als
das Entsetzen zuvor. Vielleicht zum ersten Mal gewahrte Mike
auf seinem Gesicht den Ausdruck, den man auf dem eines
Wissenschaftlers erwarten mochte, der kurz vor einer [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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